Nicht unwichtig: das Gewicht
Egal ob viel zu schwer oder viel zu leicht – extreme Abweichungen vom Normalgewicht erschweren die Erfüllung des Kinderwunsches. Deshalb ist es sinnvoll, aktiv sein Gewicht zu managen, also ausreichend für Bewegung zu sorgen und sich gesund und bewusst zu ernähren.
Die Erfüllung des Kinderwunsches ist auch eine Frage der Figur? Ja, das ist tatsächlich so. Starkes Über- oder Untergewicht kann zu einem Ungleichgewicht im Hormonhaushalt führen und so den Zyklus durcheinanderbringen.
Ein ausgeglichener Stoffwechsel beugt Risiken vor
Eine Ursache für Zyklusstörungen ist die Stoffwechselaktivität des Fettgewebes, in dem ein Teil der männlichen Hormone (Androgene) produziert wird. Das heißt, ganz einfach gesagt: Viel Fettgewebe bildet viele, wenig Fettgewebe wenig Androgene.
Und ein zu hoher Anteil an Androgenen stört die Eizellreifung – in ausgeprägter Form kann sich daraus sogar das PCO-Syndrom entwickeln, eine hormonelle Störung, die bis hin zur Unfruchtbarkeit führen kann.
Übergewicht beeinträchtigt die Fruchtbarkeit…
Der Body-Mass-Index (BMI) ist ein Maßstab für das Verhältnis von Körpergewicht zur Körpergröße. Der BMI spielt bei dem Wunsch nach einem Baby eine wichtige Rolle.
So kann sich schon ein BMI von 25 und mehr negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken, verhindert aber eine Schwangerschaft nicht unbedingt. Erst bei starkem Übergewicht mit einem BMI von 30 und höher (man spricht dann von Adipositas) kann es schwierig werden mit der Empfängnis.
Zum hormonellen Ungleichgewicht kommt bei stark übergewichtigen Frauen noch das Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft (z.B. Schwangerschaftsdiabetes, Fehlgeburt).
Bei deutlich zu viel Gewicht ist Abnehmen also wichtig. Ärzte sind sich sicher, dass bei Übergewichtigen schon eine geringe Gewichtsreduktion von fünf bis zehn Prozent zu einer enormen Steigerung der Fruchtbarkeit führen kann.
Ein Indikator für die Fruchtbarkeit: Der Body-Mass-Index
Im Allgemeinen ist der Body-Mass-Index, kurz: BMI, ein recht guter Maßstab für das Verhältnis zwischen Körpergröße und Körperfettanteil.
Ihren ganz persönlichen BMI können Sie ganz leicht nach dieser Formel berechnen:
BMI = Das Gewicht (kg) geteilt durch die Größe (m) zum Quadrat
Der ideale BMI um schwanger zu werden liegt bei 18,5 und 24,9
…ebenso wie Untergewicht
Bei Frauen mit einem BMI von unter 18 gibt es meist zu wenig Fettgewebe, um den normalen Hormonhaushalt im Gleichgewicht zu halten: Periode und Eisprung bleiben aus, da zu wenig zyklussteuernde Hormone ausgeschüttet werden.
Zudem verändert sich die Gebärmutterschleimhaut, die Einnistung der Eizelle wir dadurch erschwert. Studien mit untergewichtigen Frauen zeigen aber, dass diese Störungen reversibel und relativ unproblematisch zu beheben sind. Das heißt: Mit der Normalisierung des Gewichts reguliert sich der Hormonhaushalt und die Frauen können relativ schnell schwanger werden.
Vom schnellem Abnehmen raten Experten ab: Crash-Diäten bringen Stoffwechsel und Hormonhaushalt durcheinander.
Barbie hat tatsächlich Vorbildfunktion
Übrigens, der Prototyp der fruchtbaren Frau ist die Barbiepuppe: Große Brüste, schmale Taille, breites Becken. Das soll eine polnisch-amerikanische Studie von Wissenschaftlern der Jagiellonen Universität in Krakau und der Harvard University belegen.
Die Forscher um die Humanbiologin Grazyna Jasienska wiesen nach, dass Frauen mit Barbie-Figur besonders große Mengen des Hormons 17-b-Estradiol produzieren, das mitverantwortlich für die Fruchtbarkeit ist. Sie berechneten, dass die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden für Frauen mit diesen Proportionen dreimal so groß ist wie für andere.
Eine gesunder Lebensstil macht Sinn
Auch wenn nicht jeder gleich wie Barbie aussehen möchte oder sollte, ist eine bewusste Ernährung, mit einem hohen Anteil an Obst und Gemüse, ausreichend Flüssigkeitsaufnahme und genügend Bewegung bei dem Wunsch ein Kind zu bekommen, noch sinnvoller als es ohne schon ist.
Die Versorgung mit den richtigen Nährstoffen tut Ihnen und ihrem Kind gut.
Jasienska, G. et al., »Large breasts and narrow waists indicate high reproductive potential« in women Proc. R. Soc. Lond. B 2004 271 1213-1217.