Schwangerschaftsphasen – das passiert in Ihrem Körper

Sie sind schwanger? Großartig! 40 aufregende Wochen liegen vor Ihnen, an deren Ende die Geburt des Babys das Leben komplett verändern wird. Für die Frau bedeutet schwanger zu sein besonders viel: Sie erlebt ihren Körper auf ganz neue und einzigartige Weise.

Eine Schwangerschaft wird in drei Drittel, also drei Abschnitte von etwa drei Monaten Dauer eingeteilt. Ein Schwangerschaftsdrittel wird Trimenon genannt.

Das 1. Trimenon ist vor allem eines: kraftraubend

In den ersten Wochen der Schwangerschaft ist der Körper der Frau nur damit beschäftigt, sich auf die neue Situation einzustellen. Die ersten Beschwerden machen zu schaffen und jeden Tag scheinen neue hinzu zu kommen.

Eine zu große Gewichtszunahme stört das Wohlbefinden. Ein bis drei Kilo mehr Gewicht sind in den ersten drei Monaten aber völlig in Ordnung.

Diese Veränderungen finden während der ersten drei Schwangerschaftsmonate statt:

  • Brustspannen und Übelkeit. Die Gebärmutter wächst und ändert ihre Form. Dadurch, dass sie größer wird, muss man ständig zur Toilette.
  • Haare und Nägel wachsen schneller, weil sich der Stoffwechsel ändert.
  • Ebenfalls stoffwechselbedingt: bleierne Müdigkeit und evtl. sogar Schwindel.
  • Um dem Kind Platz zu schaffen, dehnen sich die Bänder und die Muskulatur – Vorsicht beim Sport!
  • Der Körper lagert Wasser ein, man merkt das an dickeren Füßen und Fingern.
  • Bei manchen Frauen verändert sich die Haut: Muttermal und Sommersprossen werden dunkler, Pickel sprießen.
  • Der Energieumsatz steigt um 20 Prozent – das heißt aber nicht, dass man jetzt für zwei essen sollte.

Was ist erlaubt und was verboten?

Mittel gegen Kopfschmerzen nehmen, Nägel lackieren, noch einmal in den Urlaub fliegen? Einiges schadet dem Baby, anderes nicht. Wir listen die wichtigsten Fragen und deren Antworten auf.

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Die ersten drei Monate des Kindes

In dieser Zeit entwickeln sich alle Organe, ebenso Augen, Ohren und Augenlider.

In der 5. Schwangerschaftswoche beginnt das Herz zu schlagen. Ein unvergesslicher Moment, wenn man das zum ersten Mal bei der Ultraschalluntersuchung sieht.

In der 12. Schwangerschaftswoche  ist der Fetus dann zirka sechs Zentimeter lang und wiegt ungefähr 15 Gramm.

Im 2. Trimenon wird viel Energie freigesetzt

Der Körper der Frau hat sich auf die neue Situation eingestellt, die änfanglichen Beschwerden werden weniger und die Schwangerschaftshormone setzen große Energien frei.

Die Plazenta übernimmt die Ernährung des Fetus; mit dem Blut der Mutter werden die benötigten Nährstoffe herantransportiert. Um genug Sauerstoff bereit zu stellen, atmet die Frau unbewusst tiefer ein.

Das verändert sich noch im mittleren Schwangerschaftsdrittel bei der Frau:

  • Die Produktion der Kolostralmilch (Vormilch) setzt ein.
  • Die Gebärmutter hat jetzt ungefähr die Größe einer Wassermelone – nun kann jeder die Schwangerschaft sehen!
  • Mit zunehmendem Bauch kommt die typische Schwangerenhaltung – das Hohlkreuz. Wer nicht entlastet bekommt bald Rückenschmerzen.
  • Die wachsende Gebärmutter schiebt die anderen Organe nach oben – eventuell tritt in der Folge Sodbrennen auf.
  • Die Haut über dem Bauch spannt sich, bei manchen Frauen entsteht die Linea Nigra, eine dunkle Linie vom Nabel abwärts. Frauen mit Veranlagung dazu bekommen Schwangerschaftsstreifen.
  • Der Sauerstoffbedarf steigt immer mehr – jetzt wird man kurzatmig beim Treppensteigen, manche sogar beim Reden!
  • Die Gebärmutter schiebt nicht nur nach oben, sondern drückt auch nach unten. Mit dem Druck auf die Beckengefäße können Krämpfe in den Beinen auftreten oder Krampfadern entstehen.

Wissen von A bis Z

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Jetzt heißt es wachsen: Das Kind im zweiten Schwangerschaftsdrittel

Alle Organe sind jetzt voll ausgebildet und müssen nur noch wachsen.

Der Fetus entwickelt ein typisches Gesicht und die Proportionen des Körpers passen sich an; seine Knochen werden stärker.

Ab der 14. Schwangerschaftswoche kann man erkennen, ob es Mädchen oder Junge wird. Auch die Lungen entwickeln sich, der Fetus atmet Fruchtwasser ein und aus. Weil die Gehörknöchelchen jetzt fertig ausgebildet sind, kann er mithören. Und weil er jetzt einen Schlaf-Wach-Rhythmus hat, beginnt er, die Augen zu öffnen – und zu treten.

Im letzten Trimester bereitet sich der Körper auf die Geburt vor

Die Schwangere kann jetzt unter Umständen die ersten Wehen spüren und auch andere Veränderungen ihres Körpers beobachten. Der Alltag wird durch den Babybauch etwas beschwerlicher. Zeit, zurück zu schalten.

Das Schwangerschaftshormon Progesteron sorgt weiterhin dafür, dass sich die Bänder lockern, wodurch die Wirbelsäule stärker belastet wird. Rückenschmerzen können, müssen aber nicht, die Folge sein.

Das tut sich außerdem in den letzten zwölf Wochen:

  • Die Kindsbewegungen sorgen dafür, dass man nicht gut schlafen kann.
  • Alle Beschwerden, die durch das Wachsen der Gebärmutter schon aufgetreten sind, werden möglicherweise noch einmal schlimmer: Sodbrennen, Kurzatmigkeit, Harndrang und Verstopfung.
  • Von Zeit zu Zeit können Vorwehen auftreten. Meist sind sie nur unangenehm, aber nicht schmerzhaft.
  • Beim Einsetzen der richtigen Wehen löst sich der Schleimpfropf im Gebärmutterhals – es geht los!

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Kinderwunsch, schwanger? Es stellen sich Ihnen viele Fragen. Um Ihnen behilflich zu sein, haben wir eine Auswahl der uns häufig gestellten Fragen und die Antworten darauf zusammengestellt.

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Es wird eng fürs Kind – die letzten Wochen vor der Geburt

Zu Beginn des dritten Trimenons ist der Fetus gut 30 Zentimeter lang und wiegt 1500 Gramm; die Proportionen stimmen; nur mager ist er noch.

Bis zur 36. Woche lagert er vermehrt Fett unter die Haut ein. Weil es nun sehr eng wird, rollt sich der Fetus in die typische Embryonalstellung ein und tritt häufig und fest.

In den letzten vier Wochen senkt sich der Kopf des Kindes in das Becken der Mutter. In seltenen Fällen tun Kinder das nicht und müssen vor der Geburt gedreht werden. Klappt das nicht, werden die meisten Babys per Kaiserschnitt geholt.

Neun Monate Warten und dann geht auf einmal alles ganz schnell. Die ersten Anzeichen der anstehenden Geburt sind das Abgehen des Schleimpfropfes vom Gebärmutterhals und von Fruchtwasser.

Kommen die Wehen regelmäßig, hat die Geburt begonnen.