Flaute im Bett?

Wenn es nicht klappt mit der Erektion, müssen es nicht gleich Medikamente sein: Oft helfen schon natürliche Mittel, die sexuelle Balance wieder herzustellen.

Kein Einzelfall: Erektionsstörungen

Zugegeben, ein eher tabu-behaftetes Thema. Dabei kennen vier von zehn Männern dieses Problem: Sie sind nicht in der Lage, eine Erektion zu bekommen oder für die Dauer des Geschlechtsverkehrs zu halten.

Wenn diese Probleme über einen Zeitraum von gut sechs Monaten auftreten, spricht man von erektiler Dysfunktion. Wenn es hingegen hin und wieder nicht »klappt«, handelt es sich nicht gleich um eine Störung.

Vielleicht hat man einfach nur zu viel Stress?

Wie funktioniert eine Erektion eigentlich?

Die Erektion resultiert aus einem komplexen Zusammenwirken von nervösen, psychischen, hormonellen und vaskulären (also die Blutgefäße betreffenden) Faktoren.

Im erschlafften Zustand fließt nur wenig Blut durch die Schwellkörper des Penis. Bei der Erektion öffnen sich die Arterien und Blut strömt ein. Voraussetzung dafür ist, dass die Muskelzellen in den Hohlräumen der Schwellkörper entspannen. Durch den Blutzufluss werden die blutableitenden Gefäße quasi abgebunden, es strömt mehr Blut ein als aus – die Schwellkörper werden hart.

Wissenswert

Die muskuläre Erschlaffung in den Schwellkörpern ist ausschlaggebend für die Erektion.

Wichtig also für Erektion und Erschlaffung des Penis ist das An- und Entspannen der Muskelzellen in den Schwellkörpern. Die Reaktion dafür beginnt mit einem Reiz. Die Nervenimpulse werden vom Gehirn empfangen und verarbeitet und als Signal an die Muskelzellen weitergeleitet.

In der Muskelzelle wird dieses Signal dann in einen Botenstoff (Transmitter) »übersetzt«, der eine Abfolge von biochemischen Reaktionen in Gang setzt.

Stickstoffmonoxid stößt die Reaktionskette an

Einer dieser Transmitter ist das Stickstoffmonoxid (NO). Es ist Auslöser dafür, dass verschiedene chemische Prozesse innerhalb der Zelle ablaufen, die letztendlich eine Erschlaffung der glatten Muskelzellen bewirken. Durch die Erschlaffung der glatten Muskelzellen kann vermehrt Blut in die Schwellkörper gelangen und es kommt zur Erektion.

Die biochemische Reaktionskette bei der Erektion

Sexuelle Reize führen zur Aktivierung des Enzyms NO-Synthase in den Schwellkörpern. Dieses Enzym bewirkt, dass NO aus der Aminosäure Arginin freigesetzt wird.

Das gebildete NO führt wiederum dazu, dass das Enzym Guanylatzyklase (GTP) ausgeschüttet wird, was zu einer verstärkten Bildung von zyklischem Guanosinmonophosphat (cGMP) führt – dieses sorgt für die Erschlaffung der glatten Muskelzellen, bewirkt also eine Erektion.

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Und wenn’s nicht klappt?

In den meisten Fällen liegt es daran, dass die Durchblutung des Penis nicht funktioniert: Entweder kommt zu wenig Blut im Penis an, oder das Blut fließt zu schnell über die Venen wieder ab. Oder beides. In jedem Fall reicht die Blutmenge in den Schwellkörpern des Penis nicht für eine Erektion aus.

Verschiedene Krankheiten, die Durchblutungsstörungen fördern, steigern demzufolge auch das Risiko für Erektionsprobleme: Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen.

Ein ungesunder Lebensstil, durch zu wenig Bewegung, Rauchen oder ungesunde Ernährung, setzt den Blutgefäßen außerdem zu und erhöht damit die Wahrscheinlichkeit für Potenzprobleme.

Habe ich Einflussmöglichkeiten

Eine gesunde Lebensweise hilft schon einmal per se, Erektionsstörungen vorzubeugen. Studien haben gezeigt, dass eine gesunde Lebensweise und regelmäßiger Sport einen günstigen Einfluss auf eine Erektionsstörung ausüben.

Bei leichteren Störungen macht es Sinn, sich den biochemischen Reaktionsweg der Erektion zunutze zu machen: Einige sekundäre Pflanzenstoffe, wie beispielsweise Procyanidine steigern die Aktivität der NO-Synthase, zusätzliches L-Arginin liefert ein Mehr an Substrat, aus dem NO freigesetzt werden kann. Mehr NO, mehr Blut im Schwellkörper. Procyanidin-Arginin-Kombinationsprodukte sind rezeptfrei in Apotheken zu haben.

Bei der medikamentösen Behandlung der erektilen Dysfunktion wird dieser Wirkmechanismus ebenfalls beeinflusst. Die so genannten PDE-5-Hemmer sorgen dafür, dass cGMP langsamer abgebaut wird. cGMP ist der Botenstoff, der bei sexueller Erregung verstärkt entsteht und die Durchblutung im Penis steigert. Wird sein Abbau nun behindert, bleibt mehr Botenstoff übrig, die Penisdurchblutung nimmt zu, eine Erektion entsteht oder bleibt länger bestehen.

PDE-5-Hemmer sind aufgrund auftretender Nebenwirkungen verschreibungspflichtig.

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