Die Fruchtbarkeit natürlich steigern?
Jahrelang hat man konsequent verhütet und stellt nun fest: Wenn man es darauf anlegt, schwanger zu werden, klappt es nicht, denn es ist gar nicht so einfach wie gedacht. Wer sich nicht gleich auf die Kinderwunschmedizin einlassen möchte, kann es gegebenenfalls mit Heilpflanzen versuchen.
Althergebrachtes Wissen neu entdecken?
Das Wissen um Heilkräuter und deren Wirkung ist alt – schließlich gibt es Probleme mit der Fruchtbarkeit nicht erst seit kurzem. Hier ein paar Tipps zu Frauenkräutern, die man beim Kinderwunsch als Alternative in Betracht ziehen kann.
Kurz vorweg: Auch bevor man sich in Richtung Phytotherapie aufmacht, sollte man organische Ursachen des bis jetzt unerfüllten Kinderwunsches medizinisch abklären lassen. Aber wer gesund ist und die eigene Fruchtbarkeit natürlich steigern möchte, der kann mit Mönchspfeffer und Co durchaus gut beraten sen.
Mönchspfeffer & Co. haben unterschiedliche Funktionen
Die Früchte des Keuschbaums werden bei Zyklusproblemen und Prämenstruellem Syndrom (PMS) eingesetzt. Der Extrakt aus den Früchten enthält selbst keine hormonell wirksamen Substanzen; er wirkt aber dopaminanregend und drosselt dadurch einen zu hohen Prolaktinspiegel. So wird wiederum die Produktion des Progesterons in den Eierstöcken angeregt – eine Voraussetzung für einen stabilen Zyklus und damit für die Fruchtbarkeit.
Mönchpfeffer sollte man immer in Tablettenform und nicht als Tee zu sich nehmen, denn die Wirkstoffe sind schlecht löslich.
Wissenswert
Da Mönchspfeffer dopaminanregend wirkt, sollte er nicht bei hormonell bedingten Krankheiten wie Endometriose und auch nicht während Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden.
Frauenmantel ist ein traditionelles Mittel gegen Frauenleiden aller Art – er enthält progesteronartige Substanzen, die langfristig den Zyklus stabilisieren. Die getrockneten Pflanzen werden mit heißem oder kaltem Wasser aufgegossen und mehrmals am Tag getrunken.
Himbeerblättertee hat eine krampflösende, entspannende Wirkung; die Gebärmutter wird besser durchblutet, wodurch sich die Schleimhaut besser aufbauen kann. Diese muss eine gewisse Dicke haben, damit sich überhaupt ein befruchtetes Ei einnisten kann. Himbeerblätter sind auch Bestandteil des Zyklustees für die 1. Zyklushälfte.
Zyklustees bestehen aus verschiedenen Kräutern, deren Wirkung hormonähnlich ist und so die jeweilige Phase des Zyklus beeinflussen und unterstützen kann.
Da vor und nach dem Eisprung unterschiedliche Hormone von Bedeutung sind, werden meist zwei verschiedene Teemischungen verwendet – eine für die erste Zyklushälfte und eine für die zweite.
»Frauenkräuter« gleichen den Hormonhaushalt aus
Welchem Kraut, welche Wirkung zugesprochen wird:
- Regulierender Mönchspfeffer
- Stabilisierender Frauenmantel
- Entspannende Himberblätter
- Steuernde Teemischungen für die 1.und 2. Zyklushälfte
In der ersten Hälfte des Zyklus dominieren im Körper das follikelstimulierende Hormon (FSH) und Östrogen. Beide beeinflussen das Wachsen und Reifen der Eizelle. Östrogene sind indirekt verantwortlich für die Auslösung des Eisprungs.
Zyklustees helfen dem Zyklus sanft wieder auf die Sprünge.
Kräuter mit östrogenartiger Wirkung für den Tee der 1. Zyklushälfte sind Himbeerblätter, Rosmarin, Beifuß, Holunderblüten und Salbei.
Im der zweiten Hälfte unterstützen Frauenmantel, Schafgarbe und Brennessel den Zyklus. Diese Kräuter haben progesteronähnliche Wirkung. Progesteron ist das Hormon, das jetzt den Zyklus dominiert und die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung der Eizelle vorbereitet. Die Gelbkörperphase dauert normalerweise zwischen 12 und 16 Tagen. Ist sie zu kurz, kann es sein, dass die Blutung einsetzt bevor die Eizelle eine Chance hatte sich einzunisten. Der Zyklustee soll diese Phase verlängern.
Tees kann man sich in der Apotheke mischen lassen oder Fertigmischungen verwenden. Man übergießt die Kräuter mit kochendem Wasser und trinkt drei Mal am Tag eine Tasse über einen längeren Zeitraum – es dauert eine Weile, bis sich die zyklusstabilisierende Wirkung entfaltet.